Einsatz künstlicher Intelligenz im Recruiting Prozess

Im digitalen Zeitalter profitieren fast alle Arbeitsbereiche vom Einsatz künstlicher Intelligenz (KI), um Zeit- sowie Geldersparnisse zu erzielen und somit mehr an Effizienz zu gewinnen. In der Automobilbranche beispielsweise entwickeln Experten eine Art Autopilot, welcher Dank seiner eingebauten KI das Fahren für den Fahrer übernehmen kann und entsprechend entscheiden soll. Auch im Human Ressource Management (HRM) findet die KI in diversen Gebieten ihre Anwendung. Interessanterweise kommt die KI nicht nur intern in der Personalentwicklung zum Einsatz, sondern wird auch bereits in den Anfängen des HRMs eingesetzt, nämlich im Recruiting Prozess.

Was ist der Zweck einer KI im Recruiting? Welche Vorteile und Herausforderungen ergeben sich dabei? Wie wird die KI die Rolle des Rekrutierers verändern? Mit diesen Fragen und weiteren Aspekten beschäftigt sich dieser Artikel.

KI für das Recruiting ist eine HR-Technologie, die dazu dient, einen Teil des Rekrutierungsworkflows zu rationalisieren oder zu automatisieren, insbesondere bei sich wiederholenden und zeitaufwändigen Aufgaben. Ein typisches Beispiel für solche Aufgaben ist das manuelle Durchforsten von Lebensläufen, um dabei die richtigen Kandidaten aus einem grossen Bewerberpool zu identifizieren. Eine KI kann einen solchen Prozess übernehmen und den zeitlichen Aufwand für den Rekrutierer reduzieren oder gar dezimieren.

Der wohl grösste Vorteil, der sich bei der Nutzung einer KI ergibt, ist ohne Zweifel die hohe Zeitersparnis. Rekrutierer geben an, dass sie für eine einzige Einstellung im Schnitt mehr als einen Tag rechnen. Diese Zeit beinhaltet das Prüfen der Lebensläufe, die Auswahl der Kandidaten für ein Vorstellungsgespräch und das Führen des Gesprächs. Mit der richtigen KI können bis zu dreiundzwanzig Stunden erspart werden, indem sie binnen Minuten passende Kandidaten vorschlägt. Zudem verringert sich damit das Risiko, dass sich Topkandidaten während des Bewerbungsprozesses abmelden, da der Recruiting-Zyklus durch die Abnahme der zeitaufwändigen Arbeitsschritte schneller vollendet ist. Des Weiteren erlaubt die KI im Laufe der Jahre HR-Daten einfacher zu sammeln, zu finden und zu analysieren, was wiederrum die Qualität der zukünftigen zu besetzenden Stellen erhöht.

Die Anwendung einer KI im Recruiting Prozess birgt auch einige Herausforderungen. Eine KI benötigt im Allgemeinen eine grosse Menge an Daten, um zu lernen, wie sie die menschliche Intelligenz imitieren kann. Das heisst, dass sie beispielsweise für die Fähigkeit, Bewerbungsunterlagen zu überprüfen und zu bewerten, hunderte bis zu tausende von Lebensläufen für eine bestimmte Besetzung trainiert haben muss, um diese akkurat einzusetzen. Zudem kann eine KI auch menschliche Vorurteile erlernen. Zwar verspricht die KI für die Rekrutierung, unbewusste Vorurteile zu reduzieren, indem demografische sowie ethnische Informationen explizit ignoriert werden. Dennoch wird die KI mit Daten trainiert, die von Menschen vorgegeben werden. Hierbei kann sie «unbeabsichtigt» menschliche Vorurteile erlernen, die bereits in vergangenen Rekrutierungsprozessen vorhanden waren. Eine fortwährende Herausforderung, der sich die KI entgegenstellen muss, ist die generelle Skepsis der Menschen gegenüber neuen Technologien.

Branchenexperten glauben, dass die Zukunft der KI im Rekrutierungsbereich in der «Augmented Intelligence» – Erweiterte Intelligenz – liegt. Die erweiterte Intelligenz unterstützt die menschliche Intelligenz mithilfe der KI, um so die menschliche Fähigkeit sowie Effizienz zu steigern, ohne dabei den Menschen am Arbeitsplatz zu ersetzen. Diese hochwertige Unterstützung soll den Rekrutierern einerseits erlauben, eine engere Beziehung mit dem Kandidaten aufzubauen und so eine bessere Anpassung der Person an die Unternehmungskultur zu schaffen, und andererseits eine allgemein proaktive Arbeitseinstellung erwecken, anstatt die Fähigkeiten für zeitraubende Tätigkeiten zu verschwenden.

Dieses Thema bietet viel Diskussionsstoff, da es diverse Meinungen dazu gibt, ethische Bedenken eine Rolle spielen können sowie der Einsatz von KI bereits im Gange ist und dies eine Realität ist, die wir uns stellen müssen.

Manel Boulfernane
Personalentwicklerin

Bilderquelle: www.pixabay.com

Quellenangaben:

https://ideal.com/ai-recruiting/

https://www.grin.com/document/384250

https://www.reuters.com/article/us-amazon-com-jobs-automation-insight/amazon-scraps-secret-ai-recruiting-tool-that-showed-bias-against-women-idUSKCN1MK08G

https://www.careermetis.com/artificial-intelligence-will-be-a-game-changer-for-personality-development/

https://singularity2030.ch/ai-to-support-personal-development/https://www.ibm.com/de-de/marketplace/employee-assessments?lnk=STW_DE_MAST_C2_TL&lnk2=trial_TalentAssessments&psrc=none&pexp=def

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